Die Tarnung des IT-Unterrichts
Im Jahr der Server, in den dunklen Ecken der Bundeswehr-Ausbildung, wo Fachinformatiker ihre ersten Netzwerke bastelten und Windows XP noch als akzeptabel galt, da geschah es:
Walkover trat auf den Plan.
Ich war mitten in meiner Berufsausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration, ZAW-Maßnahme, 21 Monate, irgendwo zwischen Lahn, LAN und dem Lösen von TCP/IP-Knoten im Kopf.
Doch das eigentliche Netzwerk, das uns verband, war nicht das Subnetz – sondern die LAN-Session von Walkover.
Acht Mann, ein Spiel. Und unendlich viele Aliens.
Während die Folien vorne durchklickten, klickten wir hinten durch Gegnerhorden. Mit heimlich umgeleiteten Netzwerkkabeln, provisorisch freigegebenen Ordnern – und einem Ziel: Überleben. Gemeinsam.
Was ist Walkover überhaupt?
Dieses Video zeigt im Prinzip die Essenz (YT)
Walkover ist ein Freeware-2D-Sidescroller-Koop-Shooter aus deutscher Hand.
Du steuerst einen kleinen Soldaten, der in Wellen gegen außerirdische Insekten kämpft. Und das Wort „Wellen“ ist dabei nicht metaphorisch. Es ist Krieg.
Horden. Schwärme.
Explosionen.
Der Boden bebt, wenn du Minen legst. Dein Bildschirm flackert, wenn du Massen zerlegst.
Besonderes Feature:
Es ist Coop-first.
Walkover will, dass du’s mit Freunden spielst. Und das spürt man.
Es gibt Fahrzeuge, unterschiedliche Klassen, riesige Bossfights – und eine Performance, die auch auf einem Pentium II stabil lief.
Und das, zu einer Zeit als noch nirgendwo am Horizont ein Vampire Survivors oder Deep Rock Galactic zu sehen war 😉
Warum 2025?
In einer Welt von Microtransactions und Pseudo-Free-to-Play-Games wirkt Walkover wie ein Zeitzeuge aus besseren Tagen.
Hier gibt’s kein Pay2Win. Kein Tutorialzwang. Kein Battlepass.
Es ist einfach da.
Und wenn du willst, lädt es dich ein.
In deinen Browser, dein LAN, dein Herz.
Walkover ist ein Liebesbrief an LAN-Partys.
Download & Meinung
Wer Walkover heute spielen will, findet es immer noch auf der offiziellen Seite:
Zur offiziellen Website von Walkover
Update: Mittlerweile sogar auf Steam – wow!
Es läuft auf Windows, lässt sich schnell starten, und macht nach wie vor genauso viel Spaß wie damals.
Vielleicht sogar noch mehr – weil wir heute wissen, wie selten solche Spiele geworden sind.
Meine Wertung:
9 von 10 Granaten.
Minus eins, weil’s keine Bundeswehr-Klassen gibt. Plus eins, weil ich trotzdem immer Sanitäter spiele.